GALERIE LINDER – INSIGHT
WIR BUNKERN
WIR HORTEN
WIR VERSCHARREN FÜR HINTERHER
(Andreas Golinski)
In seinen Videoarbeiten und Installationen eröffnet der Essener Künstler Andreas Golinski (geb.1979) vielschichtige Erinnerungsräume. Darin spiegelt sich sein Interesse an Einzelschicksalen und eindringlichen, individuellen Geschichten. In Bild und Klang rekonstruiert dringen die Geschehnisse, die meist an den Abgründen der menschlichen Existenz vorbeiführen, erneut ins Bewusstsein. Gebaute Architektur, als Zeuge vergangener und gegenwärtiger Lebenssituationen, wird in den Arbeiten von Andreas Golinski zur Reflektionsfläche noch unerforschter Begebenheiten und Schicksale.
Gewonnene Einsichten lässt Andreas Golinski in seiner neuen Arbeit insight abermals reflektieren: Im Medium des Spiegels treffen Wirklichkeitserfahrungen und verborgene Bewusstseinsinhalte zusammen.
Der Spiegel selbst lässt disparate Bedeutungsebenen aufblitzen, gilt er doch unter anderem als Attribut der Klugheit und Wahrheit, als Symbol der Eitelkeit und Vergänglichkeit, wie auch als Mittel zur (Selbst-) Repräsentation. Sein Einsatz bietet Anlass zur Seinsorientierung, deckt verborgene Substanzschichten auf, hilft aber auch zu verdecken. insightführt den Blick zurück auf den Betrachter und aktiviert eigene Erfahrungswelten. Geheimnisvoll dringen aus den halbtransparenten Spiegelobjekten vage Stimmen und unheimliche, digital verfremdete Kratzgeräusche. Ein Widerschein von schattenhaften Existenzen, deren wahre Geschichte sich in der Reflexion immer neu konstituiert.
Hinweis:
Anlässlich der sinus-series 06, die am Freitag, den 6. Oktober im Foyer des Theater Basel stattfanden, wurde das Musik-Projekt Untertage, eine Gemeinschaftsarbeit von Andreas Golinski und Thomas Köner (geb. 1965 in Bochum), uraufgeführt. In Untertage befassen sich die beiden Künstler mit der wichtigsten Prägung des Ruhrgebiets: der unterirdischen Welt. Dort wo es nie hell wird, in diesem Labyrinth aus Schächten, Gruben, Tunnels, Stollen und Kavernen, befinden sich nicht nur Kohle und Stein, sondern auch das Klangmaterial, auf welchem das Projekt basiert. Untertage erforscht die einst so laute und einzigartige Klanglandschaft des Ruhrgebiets, mitsamt ihren Geschichten und Mythen, und bringt sie erneut ans